Mikado – November 2018

Die Mitspieler zum heutigen „Bootsbau-Mikado“ haben sich bereits am Morgen um MARABU versammelt. Das Ziel des Spiels ist schnell erklärt: Balk- und Kimmweger konnten zur Freude Aller restauriert werden. Sie sollen wie im Originalzustand weiss lackiert jetzt wieder angepasst und eingebaut werden.

Im Frühjahr ausgebaut und überholt, sind die Vorbereitungen zum Einsetzen in den Schiffskörper fast abgeschlossen. Als Stabilisatoren im Rumpf werden sie – nach der Grundierung mit Zwingen provisorisch fixiert – durch Schifthölzer zunächst an die neuen Spanten ausgerichtet. Erst nach der weissen Endlackierung werden sie fest mit dem Gerüst verschraubt.

Was nicht besonders kompliziert klingt, entwickelt sich bei näherer Betrachtung zu einem Balanceakt für die Bootsbauer. Auch wenn die Hölzer aus massiver sibirischer Lärche mittels einer Hakenlasche auf etwa einem Drittel der Strecke einmal geteilt sind, bleiben sie mit teilweise über 12 Metern Länge und etwa 60 Kilogramm Gewicht sehr unhandlich.

Verteilt auf die Mitte und das vordere bzw. hintere Ende lösen die drei Bootsbauer die letzten Schraubzwingen und stemmen nun das volle Gewicht des Balkwegers. Das bereits glänzend lackierte nun aber mit einer feinen Staubschicht überzogene Kielschwein bietet ihnen dabei die Standfestigkeit einer frisch präparierten Kunsteisbahn.

Zum Glück klaffen überall in der Bordwand Löcher in den alten Planken. Ursprünglich für die Zwingen vorgesehen, die die frisch verleimten Spanten in die richtige Wölbung gezogen haben, sind sie gross genug, um einer Fussspitze Halt zu geben.

Die Last auf den Schultern tragend können Axel und seine Helfer wie an einer Kletterwand stehen. Mit roten Köpfen, schwer atmend zirkeln sie trotzdem geschickt den ersten Weger an den auf dem Rumpf verteilten Querstreben vorbei und heben ihn über den Bug aus dem Schiff. Der zweite Balkweger folgt komplikationslos.

Alles was rausgeht, geht auch rein – der zweite Kimmweger liegt fertig lackiert bereit und nimmt als letzte Amtshandlung vor der verdienten Frühstückspause den Weg an seinen Platz auf Höhe der Wasserlinie.  

Gewissenhafte Vorbereitung, genaue Absprachen und gelungene Zusammenarbeit haben zum Erfolg geführt – MARABU und ihre Bootsbauer konnten eine weitere Partie für sich entscheiden.