Am Ende – November 2018
Das erste Jahr von MARABU’s Neuanfang ist rum und Axel ist am Ende. Nachdem er sich im Sommer 2017 zunächst weitgehend im Alleingang erst durch Rost und Moder gekämpft und die Rumpfform stabilisiert hat, wurden ab November 2017 zunächst Kiel und Steven erneuert, dann die über 100 Spanten wenn möglich restauriert oder neu gebaut.
Jetzt ist er ganz hinten – am Heckspiegel – angekommen. Im Vergleich zu den sonst üppigen Dimensionen betont er fast grazil und leicht geschwungen die nach hinten schlank auslaufende, elegante Silhouette der grossen Kreuzeryacht.
Vor mehr als 80 Jahren wurde er aus einem einzigen Stück Swietenia-Mahagoni (unter den Handelsnamen Echtes Mahagoni /Amerikanisches Mahagoni) gefertigt.
Dem Holz des heute unter Artenschutz stehenden Laubbaums wird eine besonders hohe Widerstandsfähigkeit gegen Pilze und Insekten bei ebenso guter Standfestigkeit nachgesagt. Es ist leicht zu bearbeiten und gilt als eines der besten Schiffsbauhölzer.
Trotz allem hat das Original, obwohl bereits im Laufe der Jahre ausgebessert, der Dauerbeanspruchung nicht standgehalten. Die Würfelfäule hat in einem Ausmass um sich gegriffen, dass an eine Restaurierung nicht mehr zu denken ist.
Auch an den Stössen von Planken und Deck ist das Holz zersetzt. Nicht einmal die exakte Form ist noch nachzuvollziehen. Axel muss daher ein wenig raten, als er den ausgebauten Spiegel als Form für den Neubau nutzt um mehrere Lagen Kaya-Mahagoni darauf formzuverleimen.
Damit er für die neuen Planken im hinteren Auslauf eine bessere Haft- und Auflagefläche schaffen kann, fertigt er millimetergenau der Rundung optimal angepasste Massivholzstücke. Durch diesen so entstehenden Spiegelrahmen wird später weder das Hirnholz der Planken noch das des Spiegels der Witterung ausgesetzt sein.
Das gute Augenmass des erfahrenen Meisters zahlt sich aus, als er das imposante Werkstück die Treppe hoch zum Heckaufbau der MARABU balanciert.
Auf Anhieb fügt sich der neue Heckspiegel in die zuvor noch klaffende Lücke über dem Achtersteven ein.